Bürgerversammlung in Niederrodenbach mit verschiedenen Themen – auch zum Baugebiet “Südlich der Adolf-Reichwein-Straße”

OP-Online

Rodenbach – Am Donnerstagabend (11. Mai) fand eine weitere Premiere im Rahmen des Parlamentsfernsehens in Rodenbach statt. Nachdem zunächst die Sitzungen der Gemeindevertretungen live übertragen wurde, kam dann noch jeweils eine Ausschusssitzung. Nun feierte die Live-Übertragung der Bürgerversammlung Premiere. Neben Bürgermeister Klaus Schejna (SPD) waren auch die Amtsleiter, Referenten und viele Bürger der Einladung des Vorsitzenden der Gemeindevertretung, Walter Geppert, gefolgt, um sich über die aktuelle Entwicklung der Gemeinde zu informieren. Gleich zu Beginn gaben Dr. Elisabeth Faulstich-Schilling
und Dr. Scott Tucker den Anwesenden per Präsentation auf der Leinwand einen Einblick in den Werdegang und die Funde der
archäologischen Grabungen im Neubaugebiet „Südlich der AdolfReichwein-Straße“, welches die Referenten auch bereits im
Bauausschuss Mitte März vorgestellt hatten (wir berichteten). Zum aktuellen Stand bezüglich des Glasfaserausbaus hatte Schejna
nicht viel Neues zu berichten. „Es ist ein großes Thema in der Gemeinde, vor allem in Oberrodenbach, weil da Vodafone bereits
ausbaut“, fasste er die Situation zusammen. Die Gemeinde habe darauf gepocht, in Oberrodenbach mit dem Ausbau anzufangen, da es in Niederrodenbach bereits viele Baustellen gebe. Die beiden Anbieter YPlay und Vodafone seien laut Schejna in einem engen Austausch bezüglich des Ausbaus. Denn nicht nur die Gemeinde, sondern auch die Unternehmen hätten Interesse daran, „die Straßen nicht zweimal aufzureißen“. Geplant sei, dass der Ausbau in Oberrodenbach Ende Juli, Anfang August abgeschlossen ist. In Niederrodenbach soll der Ausbau dann zum Jahresende beziehungsweise Anfang 2024 starten.
Der Standort für die Technikzentrale, den sogenannten Point of Presence, ist an der Erfurter Straße neben dem Stromhäuschen
vorgesehen.
Vom Glasfaserausbau, zu dem es zwei kurze Rückfragen aus der Bürgerschaft gab, schwenkte Bürgermeister Schejna gemäß dem
Tagesordnungspunkt „wichtige Angelegenheiten der Gemeinde“ wieder zurück auf das Neubaugebiet. Anhand einer Präsentation
stellte er die Pläne für die künftigen Grünflächen vor. Landschaftsarchitektin Sonja Weiß vom Planungsbüro Weiß und
Becker hatte diese bereits im Bauausschuss im März erläutert (wir berichteten). Neben einer Grünachse sind Spiel- und Verweilpätze für jedes Alter mit verschiedenen gestalterischen Schwerpunkten vorgesehen. „Es sind aber nur Vorschläge, das letzte Wort ist hier noch nicht gesprochen“, betonte Schejna. Kreisel sollen an Rodenbacher Geschichte erinnern
Im Bezug auf die Gestaltung der Kreisel hat die Gemeinde allerdings schon konkrete Vorstellungen. „Die Kreisel müssen ordentlich sein, aber nicht pompös“, sagte Schejna. Einer soll dem Rodenbacher Arzt Dr. Gustav Julius Blumenthal gewidmet werden. Die beiden anderen der Archäologie und dem ehemaligen Steinbruch. Hierfür hat die Verwaltung bereits Entwürfe für Aufsteller ausgearbeitet, die jeweils einen Kreisel zieren sollen. Schlichte Schriften, teilweise mit wenigen bildnerischen Elementen, verweisen auf die Rodenbacher Historie. Aktuell sind noch acht Grundstücke frei, reserviert sind zwölf und verkauft wurden 87 Grundstücke, informierte Schejna. „Hier sind wir im grünen Bereich“ – womit er die Finanzierung des Neubaugebietes meinte. Bei vier Personen habe es eine Rückabwicklung vom Vertrag gegeben, was in Anbetracht der Teuerungen ein guter Schnitt wäre.
Auch das Ärztehaus sei weiter im Gespräch.
Nach Abschluss der Erschließungsmaßnahmen könne der Hausbau wahrscheinlich im Dezember starten. Die Anlegung der Grünanlagen soll ab 2024, der Straßenausbau ab 2026/27 beginnen, wenn die Häuser gebaut sind.

Aber auch über weitere Projekte informierte Schejna. „Vollzug noch in diesem Jahr“ soll beim Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge gemeldet werden. „Das kann sich durchaus sehen lassen“, zeigte sich der Bürgermeister zufrieden. Auch soll mit etwas Verzögerung der Umbau und die Erweiterung der Kläranlage erfolgen. Aufgrund der Preissteigerungen hätten sich die Gesamtkosten auf neun Millionen Euro erhöht – geplant waren sechs Millionen Euro. Die Eröffnung soll 2024 erfolgen.
Weiter gab Schejna einen Sachstand zum Thema Rodenbacher Begegnungsstätte, zu den Spielplätzen, zur Renaturierung des
Fallbachs, zu den Sirenenstandorten und stellte das On-DemandMobilität-Projekt vor. Auch berichtete er zum Thema Flüchtlinge, dass die Gemeinde eventuell eine Liegenschaft für die Unterbringung anmiete. Ausführliche Infos folgen, sobald das Vorhaben konkret werde.
Was die Gemüter bewegte, wurde nun auch wieder rückgängig gemacht: „Man kann wieder alles zum Bauhof bringen“, vermeldete
Schejna. Nach knapp zweieinhalb Stunden war die Sitzung mit nur an einer Hand abzählbaren Bürgerfragen, die im Live-Stream aufgrund der Persönlichkeitsrechte ausgeblendet wurden, beendet.
Zwischenzeitlich vermeldete Geppert 274 Zuschauer an den Bildschirmen. (Von Patricia Reich – OP-online)