Möglicher Bombenfund in Rodenbach

Bombenverdacht in Baugebiet: Schule geschlossen – Experten geben Update

Der Kampfmittelräumdienst findet in Rodenbach keine Bombe. © 5vision

In einem Baugebiet nahe Hanau vermuten Experten eine Bombe. Der Kampfmittelräumdienst ist in Rodenbach im Einsatz – und kann schnell Entwarnung geben.

Update vom Donnerstag, 04.11.2021: Bombenverdacht in Rodenbach nahe Hanau: Bei den Voruntersuchungen des Baugebiets „Südlich der Adolf-Reichwein-Straße“ waren Metallteile im Boden entdeckt worden. Am Donnerstag (04.11.2021) prüfte der Kampfmittelräumdienst, ob es sich um einen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg handelte. Schnell gaben die Experten allerdings Entwarnung: Im Boden befand sich keine Bombe, teilte die Gemeinde Rodenbach mit.

„Das ist überaus erfreulich. Wenn bei einem Kampfmittelfund Evakuierungen notwendig gewesen wären, hätte das einen Kraftakt für alle Beteiligten bedeutet“, teilte Bürgermeister Klaus Schejna mit. Die Kindertagesstätten sowie Horte und Adolf-Reichwein-Schule, die in einer möglichen Sperrzone gelegen hätten, blieben vorsorglich geschlossen.

In den kommenden Tagen führen Experten noch weitere Sondierungsarbeiten auf dem Gelände in Rodenbach nahe Hanau durch, bei denen allerdings nach Angaben der Gemeinde keine Bombenfunde erwartet werden.

Rodenbach: Metallteile in Baugebiet nahe Hanau gefunden

Erstmeldung vom Dienstag, 28.10.2021: Rodenbach – Viele der im Zweiten Weltkrieg abgeworfenen Bomben sind nicht explodiert und liegen noch immer als Blindgänger unter der Erde. Daher muss vor jedem Baubeginn der Boden überprüft werden, um die Gefahr einer Detonation im Zuge von Bauarbeiten auszuschließen. Dies geschah so auch im neuen Baugebiet „Südlich der Adolf-Reichwein-Straße“.

Die Voruntersuchungen haben nun ergeben, dass sich Metallteile in den Bauflächen befinden. Diese müssen nun freigelegt werden, um aufzuklären, ob es sich um Blindgänger handelt. Eine Fachfirma wird ab Montag, 1. November, mit der Freilegung der betroffenen Flächen beginnen, berichtet der stellvertretende Ordnungsamtsleiter René Hermann unserer Zeitung.

Ob sich der Verdacht erhärtet und tatsächlich Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden werden, zeigt sich voraussichtlich am 4. November. Der Kampfmittelräumdienst vom Regierungspräsidium Darmstadt wird dann die Sperrzone festlegen und die Entschärfung vornehmen. Dies ist der erste mögliche Bombenfund in Rodenbach. In Hanau hat man bereits Erfahrung sammeln können, wie diese entschärfte Bombe von 2019 zeigt. ARCHIV © Reinhard Paul (Archiv)

Freilegung der möglichen Bombe am 4. November

Die Stellen, an denen mit hoher Wahrscheinlichkeit Kampfmittel aus dem vergangenen Krieg vermutet werden, werden am Donnerstag, 4. November, freigelegt.

„Sollte die Fachfirma etwas finden, wird der Kampfmittelräumdienst vom Regierungspräsidium Hanau kommen und das Kampfmittel begutachten“, erklärt Hermann das geplante Vorgehen. Die Art und Größe der Bombe sowie der Zustand des Zünders entscheidet dann über den Radius der Evakuierung und auch wann die Entschärfung beginnt. „Es wäre natürlich gut, wenn alles auch am gleichen Tag über die Bühne gehen würde“, sagt Hermann, der bereits in der Vorbereitung steckt. „Wir haben die Verfügbarkeiten von Einsatzkräften geprüft, die Polizei ist involviert und wir arbeiten an Maßnahmen wie der Organisation von Notunterkünften.“ Sobald es konkretere Informationen gebe, werden diese über die Homepage der Gemeinde veröffentlicht. Zudem sollen auch weitere Warnmittel wie Hessenwarn/Katwarn, Lautsprecherdurchsagen und Veröffentlichungen in der Presse eingesetzt werden, um die von der Evakuierung betroffenen Bürger zu informieren.

Planungsstab tauscht sich mit Stadt Hanau aus

Auch sei der Planungsstab der Gemeinde in Kontakt mit der Stadt Hanau. „Bei uns ist es das erste Mal, dass wir möglicherweise auf Kampfmittelreste gestoßen sind, in Hanau und auch Erlensee hat man damit bereits Erfahrung gesammelt“, sagt Hermann und fügt pragmatisch hinzu: „Warum sollte man das Rad neu erfinden, wenn man sich Tipps holen kann.“ Auf der Homepage der Gemeinde sind bereits mögliche Fragen der Bürger beantwortet. So wird beispielsweise aufgelistet, was die betroffenen Bewohner bei einer Evakuierung mitnehmen und beachten müssen. Es wird geraten, wichtige Dokumente wie Personalausweis, Führerschein, Geldkarte und Bargeld sowie medizinische Dokumente einzupacken. Auch an wichtige Medikamente, Spezialverpflegung und bei kleinen Kindern an Wickel-Utensilien und Babynahrung soll gedacht werden. Da es einige Stunden dauern kann, bis die Gefahr gebannt und die Bewohner wieder in ihre Häuser und Wohnungen dürfen, sei es ratsam, Bücher, Spiele und andere Beschäftigungsmöglichkeiten mitzunehmen. Wer privat im Zeitraum der Evakuierung unterkommen kann, sollte dies nutzen. Es werden aber auch Notunterkünfte organisiert.

Die Wohnung sollte „urlaubsreif“ verlassen werden, das heißt elektrische Geräte sowie Lichter ausschalten, Wasserhähne schließen und überprüfen, ob der Elektro- oder Gasherd abgeschaltet ist. Fenster und Türen sollen geschlossen und die Haustür abgeschlossen werden.

Für nicht mobile beziehungsweise pflegebedürftige Betroffene werden Transportmöglichkeiten zur Verfügung gestellt. Sobald der Umfang der Sperrzone feststeht, können diese sich über das Bürgertelefon unter Telefon 06184 59961 oder per E-Mail an planungsstab@rodenbach.de melden.

Über das Bürgertelefon können im Falle einer Evakuierung auch weitere Informationen erfragt werden. Anrufe werden ab sofort von montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr entgegengenommen. (Von Patricia Reich und Christian Weihrauch)

Quelle: op-online.de, https://www.op-online.de/region/main-kinzig-kreis/rodenbach/moeglicher-bombenfund-rodenbach-hanau-hessen-kampfmittelraeumdienst-91079834.html